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  • AutorenbildStephan Kirchner

Nachlese zur Bundesligasaison 2019

Wie in jedem Jahr der beginnenden Wertungen für die 1. oder 2. Bundesliga fängt es in Reinsdorf sehr zögerlich an. Liegt es an der langen Winterpause oder der möglichen Orientierung - es ist jedenfalls ein immer wiederkehrendes Ergebnis. Die erste Runde hat trotz eines Gesamtergebnisses mit dem 8.Platz aus dem Vorjahr und der knapp verpassten Chance zum Aufstieg in die 1. Bundesliga, nur zwei Piloten am 20.4.19 an den Start gebracht. Das Ergebnis dieser Runde ist damit schon vorgegeben, es reichte gerade mal für einen Wertungspunkt. Immerhin war das Wetter großflächig an dem ersten Bundesligawochenende fliegbar, es waren 28 Mannschaften mit jeweils 3 Piloten besetzt.

Auch der nächste Tag am 21.4.19 brachte keine Verbesserung. Es wurde halt nicht Strecke geflogen. Erstaunlich jedenfalls, da mittlerweile insgesamt neben den 6 Vereinsflugzeugen auch weitere 21 privat genutzte Maschinen bereit stehen. Wie sagt man, Eigentum verpflichtet!

Besser haben es hier die Piloten aus Brandenburg/Flugplatz gezeigt - dort flog alles was Beine, sprich ein Flugzeug unter dem Hintern hatte. Aber das Wetterfenster dort war auch wesentlich besser als in Reinsdorf. Am Sonntag, dem 21.4. wurde in Reinsdorf max. eine gute Stunde geflogen.

Diese Wetterverteilung hatten wir in 2019 öfters gehabt, die regionalen Unterschiede alleine in Brandenburg waren gewaltig.

Am 2. Wochenende brachten wir wenigsten 3 Piloten an den Start, die damit, trotz mäßiger Bedingung, 18 Punkte von 20 möglichen erflogen hatten. Bundesweit sind in der 2.BL nur 12 Vereine geflogen, wobei es dabei nur 6 Vereinen gelungen war, 3 Piloten zu stellen. Gegen Ende April wurde das Wetter in Deutschland generell eher mäßig.



Zur 3. Runde waren jetzt immerhin 7 Piloten bereit, sich der “Qual“ des Überlandfliegens zu stellen. Wir konnten wieder 18 Punkte erfliegen, ein schönes gemeinschaftlich errungenes Ergebnis. Das Wetter war aber auch in Norddeutschland wesentlich besser als im Süden der Republik. Glück gehört mit der Wetterwette auch dazu.

Damit war die Energie scheinbar verbraucht. Zur 4. Runden waren dann wieder nur 2 Streckenflug - Piloten am Start. Schade, denn damit kann man nichts richtig ausrichten, das Ergebnis waren daher auch nur 6 Punkte. Insgesamt schwächelten die Vereine, wobei sich in der 1. BL ein anderes Bild zeigt. Hier wurden von den 2 Vereinen, die in unseren LV´s von Berlin und Brandenburg in der 1. BL fliegen, hervorragende Ergebnisse erzielt. Brandenburg wurde mit 20 Punkten 1. und Lüsse mit 12 Punkten immer noch 9. Das Niveau in der 1. BL liegt vergleichbar fast immer höher als im restlichen Feld der Ligaflieger. Verständlich, da nur die besten Vereine in die oberste deutsche Liga aufsteigen.

Zur 5. Runde waren dann wieder 7 Piloten am Start in Reinsdorf - ein Ergebnis das zufrieden stimmen könnte, wenn nicht der 10 Platz mit 11 Punkten das Ziel etwas in weitere Ferne rücken ließ.

Bekanntlich sind die Bedingungen für das Bundesligafliegen vom Veranstalter geändert worden. Nach der 15km Regel muss der Wertungsflug in diesen Abstand mindestens bei Start und vor der Landung durchflogen werden. Wer eine größere Strecke fliegen will, kann dieses danach mit dem Risiko einer Außenlandung machen.

Um in der Bundesliga erfolgreich zu sein, empfiehlt es sich, seinen Flugweg konsequent auf der Rennachse des Flämings zu legen. Das flächige Fliegen bleibt dann den Piloten vorbehalten, die auch in der Woche Zeit zum Fliegen haben. In Reinsdorf ist fast täglich auf bei Bedarf Flugbetrieb möglich.



Zur 6. Runde waren zwar 4 Piloten am Start, jedoch hat es nur für einen Punkt gereicht. Das Wetter… oder der Unterzeichner dieses Artikels war nicht am Start, ich war amtierender Rückholer meiner Kinder/Schwiegertochter in Zwickau.

Auch zur 7. Runde waren 8 Piloten begierig darauf sich zu beweisen. Trotz meiner Teilnahme es reichte nur für 2 Punkte. Der Aufstieg wurde immer unwahrscheinlicher. Aber wie muss man neidlos anerkennen, auch andere Vereine legen beim Bundesligafliegen ihren Ehrgeiz an den Tag oder besser, an den Himmel.

Die 8. Runde war dann wieder das Aha Erlebnis da, mit 7 Piloten und ordentlichem Wetter konnten wir die Verluste aus den beiden Runden zuvor ausgleichen. Es reichte wieder zum 3. Tagesplatz mit 18 Punkten.

War es der verloren gegangenen Energie der 8. Runde geschuldet - es gab keine außergewöhnliche Wetterentwicklung - warum dann zur 9. Runde nur ein Pilot an den Start ging - Immerhin hat es doch noch zu 8 Punkte gereicht, nicht übel! Nur 9 Vereine bundesweit konnten 3 Piloten motivieren zu fliegen.

Die Halbzeit ist mit der 10. Runde überschritten, der Weg zum Aufstieg war jedoch noch weit. 7 Piloten mit 15 Punkten und dem 6. Tagesplatz. Nicht schlecht.

Die 11. Runde war dann ein Rückschlag; wieder nur ein Pilot am Start. So langsam war ich noch nie geflogen. Mit dem Reduzierungsfaktor war ich gefühlt mit einer Ka6E unterwegs, 63kmh reichten trotzdem für 9 Punkte. Man sieht, erfolgreich kann man auch bei sehr schlechtem Wetter unterwegs sein, nur Mut.



Mit 4 Piloten zur 12. Runden und weiter mäßigem Wetter brachten trotzdem 11 Punkte. Der Süden Deutschlands konnte einem schon leidtun. Wir hatten gefühlt im Norden besseres Segelflugwetter das ganze Jahr über. Zur Siegerehrung in Gersfeld der Bundesligen, kam diese Ungleichheit zur Sprache.

13. Runde, dass selbe Spiel. Mit Gille nur ein Pilot am Start und er es mit 9 Punkten wieder einmal gerichtet. Gratulation! Nur 3 Vereine im Süden haben 3 Piloten an den Start gebracht. Von den 30 gelisteten Vereinen in der 2.BL hatten nur 14 Vereine gepunktet. Ein trauriger Tiefpunkt in der Wertung.

Obwohl 6 Piloten ihr Glück oder das des Vereins zur 14. Runde versuchten, kamen nur 4 Punkte zusammen. Die Hoffnung auf besseres Wetter kam dann üblicherweise im letzten gut fliegbaren Zeitraum Ende Juli bis 20. August.

Ab der 15. Runde starteten wir dann die große Aufholjagd. Der Süden schwächelte immer mehr, wir konnten mit den 7 Piloten 17 Punkte erfliegen. So langsam kam Roland zur den Schnittgeschwindigkeiten, die auch in der 1. BL zu einer guten Platzierung reichen.

Mit der 16. Runde holten wir immer mehr auf, es waren 7 Piloten am Start. Mit Schnitten um 100km/h reichte es mit 11 Punkten zum 10. Tagesplatz.

4 Piloten traten zur 17. Runde an. Die zwei schnellsten Piloten hatten Schnitte knapp bei 120km/h in der Wertung. Hermann schaffte mit seiner Apsis UL, ohne Wasser und mit Reduzierfaktor immerhin noch einen Schnitt von 86km/h.

Zur 18. Runde dann wieder der Einbruch, nur zwei Piloten am Start, die dem Wetter das Beste abverlangten. Mit Schnitten von knapp über 50kmh bzw. 60kmh schauten trotzdem die Süddeutschen neidvoll gen Norden. Reicht das Ergebnis zum Aufstieg? Die nächste Runde muss es bringen.

Die Finalrunde war für Reinsdorf mit Hammerwetter verbunden. 6 Piloten beteiligten sich an die Aufholjagd. Roland hat mit 144km/h, unbereinigt um den Reduzierfaktor, sein bestes Saisonergebnis. Zusammen haben wir zum Abschluss den 1. Tagesplatz und damit, nach 2016, mit einen 5. Gesamtplatz den Aufstieg wieder in die erste Bundesliga geschafft. Ein hartes Stück Arbeit. Wir können gespannt sein, ob es in 2020 zum Verbleib in dieser Liga reicht. Mit unseren Neuanschaffungen Discus und Duo Discus haben wir jedenfalls neben den reichlich vorhandenen Flugzeugen in Privatbesitz, eine gute Ausgangslange. Diese Herausforderung muss „nur noch“ von den Piloten/innen angenommen werden.

Klaus Engelhardt


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